Der Staat Katar liegt auf einer Halbinsel und ist in gewisser Hinsicht eine moderne Schöpfung. Das Land an sich ist schon seit Urzeiten bewohnt.
Über Katar
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Über Katar
Der Staat Katar liegt auf einer Halbinsel und ist in gewisser Hinsicht eine moderne Schöpfung. Das Land an sich ist schon seit Urzeiten bewohnt.
Alle Stämme vereinen sich unter die Herrschaft der Al Thani Familie. Das ebnet den Weg für Stabilität, Unabhängigkeit von den Nachbarländern und ein ausgewogenes Verhältnis zu verschiedenen Einheiten in der Region.
Sheikh Mohammed bin Thani unterzeichnet eine Vereinbarung mit den Briten im Arabischen Golf. Katar wird als unabhängige politische Einheit anerkannt.
Bis zum letzten Viertel des 19. Jahrhunderts fällt Katar wieder unter die Kontrolle der Osmanen. Trotzdem können die Herrscher des Landes dank der Allianz mit den Briten eine beträchtliche Unabhängigkeit bewahren. Unter Sheikh Jassim bin Mohammed Al Thani unterhält Katar weiterhin Beziehungen zu den Osmanen (trotz einiger Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf bestimmte Themen) bis zum Ende seiner Herrschaft am 17. Juli 1913 und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im darauffolgenden Jahr.
Sheikh Abdullah bin Jassim Al Thani unterzeichnet den 11 Artikel umfassenden anglo-katarischen Vertrag, lehnt jedoch drei Artikel ab, die nach seiner Meinung in die nationale Souveränität eingreifen. Dabei handelt es sich um:
Sheikh Abdullah erneuert den anglo-katarischen Vertrag und unterzeichnet das erste Abkommen zur Ölsuche mit der Anglo-Persischen Oil Company (APOC). Außerdem stimmt er der Ernennung eines britischen Political Resident in Katar zu (obwohl dies erst 1949 geschieht, warum Katar auch der letzte der Golfstaaten ist, der dieser Maßnahme zustimmt).
Ende 1939 wird das erste Öl gefunden. Die Suche wird jedoch während des Zweiten Weltkriegs unterbrochen. Gleichzeitig geht es mit den Perlentauchern bergab und der Markt für natürliche Perlen erlebt eine Rezession. Dies wirkt sich negativ auf die katarische Wirtschaft aus. In den frühen 1950er Jahren verbessert sich die Lage durch den positiven Einfluss der Ölexporte.
Durch den Zutritt zu Mitgliedschaften von UN-Organisationen wie der UNESCO und der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation – WHO) kann Katar nun auch an internationalen Ereignissen teilnehmen. Das Land ist auch bei den Konferenzen der ölproduzierenden Länder zugegen.
Die britische Regierung zieht ihre Truppen aus dem östlichen Suez ab und beendet so ihr Protektorat am Arabischen Golf.
Die erste katarische Verfassung wird durch ein grundlegendes Interimsgesetz ratifiziert, das die Bildung des ersten Ministerrates festlegt.
Erlass Nr. 35 ermöglicht die Bildung eines Kabinetts, legt die Kompetenzen der Minister und die Funktionen weiterer Regierungsbehörden fest.
Das Kabinett bestehend aus 10 Ministerressorts kommt zum ersten Mal zusammen.
Am 3. September 1971 erklärte Seine Hoheit Scheich Khalifa bin Hamad Al Thani, der damalige rechtmäßige Thronfolger und Premierminister, die Auflösung des Abkommens von 1916 und läutete so eine neue Phase der Geschichte des Landes ein.
Die erste nachgewiesene menschliche Dauersiedlung in Katar reicht bis ins 6. Jahrtausend vorchristlicher Zeitrechnung zurück. Es handelt sich um kleine, vereinzelte Gehöfte, deren Bewohner Steinwerkzeuge und verzierte Keramik nutzten. Diese Siedlungen sind der „Obed-Zeit“ zuzuordnen, die nach der Stätte im südlichen Mesopotamien benannt ist, wo diese Art der bemalten Keramik entdeckt wurde. Das deutet auf bereits vorhandene Verbindungen der frühen Siedler mit einem Gebiet hin, das zum heutigen Irak gehört. Während dieses Zeitraums soll das Klima im östlichen Arabien um einiges feuchter gewesen sein als heute. Es gibt Nachweise von Brunnen im Landesinneren und dem Anbau wilder Getreidesorten.
Obwohl sich in der Golfregion zahlreiche bronzezeitliche Stätten befinden, wurden in Katar nur wenige Überreste aus dieser Zeit gefunden. Die bedeutendsten Stätten konzentrieren sich in der Al Khor Region an der Westküste Katars, sowie auf der Halbinsel Ras Brouq im Westen.
Die Überreste in der Nähe von Al Khor konzentrierten sich vor allem auf der Insel Jazirat bin Ghannem (auch als Purpur-Insel bekannt) nahe der Küste. Hier fand man große Mengen Schneckenhäuser der Murex-Schnecke (eine kleine Meeresschnecke), die für die Herstellung des Purpur-Farbstoffs benötigt wurde. Ein bronzezeitlicher Lagerplatz wurde in Ras Brouq ausgegraben, wo man Scherben der Barbar-Keramik fand (benannt nach einer Fundstätte in Bahrain). Diese konnten auf das späte dritte Jahrtausend vorchristlicher Zeitrechnung datiert werden. Die größte Konzentration an Fundstätten aus der Eisenzeit findet man an der Westküste Katars, nicht weit von der verlassenen Wachstation Umm al-Ma’a. Hier befinden sich über 5.000 Steingrabhügel, die aus der Zeit zwischen den Jahren 300 vorchristlicher und 300 nachchristlicher Zeitrechnung stammen.
Neben der großen Zahl an Begräbnisstätten, von denen einige wertvolle Grabbeigaben enthielten, wurden in der Nähe Siedlungen der Eisenzeit ausgegraben, die zu den Grabhügeln nicht in Verbindung stehen. Obwohl es historische Anzeichen für das Christentum im vor-islamischen Katar gibt (es gab einen Bischof von Katara), sind davon nur sehr wenige archäologische Hinweise auf Siedlungen aus dieser Zeit bekannt. In Al Wakrah konnten die Überreste eines großen Gebäudes auf einem Fundament vorsichtig als nestorianische Kirche identifiziert werden, während eine Notausgrabung im zentralen Katar ein großes Fragment eines nestorianischen Kreuzes zutage brachte.
Schon im Jahr 628 nachchristlicher Zeitrechnung konvertierte Mundhir bin Sawa Al Tamimi, christlicher Herrscher der Region Al Hasa, zu der auch die Halbinsel Katar gehörte, zum Islam. Nur ein paar wenige Stätten konnten dieser frühen islamischen Periode zugeordnet werden. Man geht daher davon aus, dass die Halbinsel zu dieser Zeit kaum besiedelt war. In der Zeit der Umayyaden, zwischen dem 7. und der Mitte des 8. Jahrhunderts, wurde Katar zu einem Zentrum der Kamel- und Pferdezucht. Während der Herrschaft der Abbasiden (8. bis 13. Jahrhundert) erstarkte der Perlenhandel entlang der ergiebigen Perlenbänke in den Küstengewässern Katars. Archäologische Überreste aus der späten Umayyaden-Periode wurden in Yoghbi im Nordwesten Katars entdeckt. Überreste von 250 Wohngebäuden, zwei Moscheen und einem befestigten Herrenhaus aus der frühen Abbasiden-Periode des 9. und 10. Jahrhunderts wurden in der Nähe von Murwab gefunden. Daneben gibt es noch weitere Stätten aus der Zeit der Abbasiden im Inland im Norden Katars.
Zur Geschichte der Golfregion aus dem Zeitraum zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert gibt es nur wenige Informationen. Die wichtigsten Siedlungszentren scheinen auf der iranischen Seite des Golfs gewesen zu sein. In Katar konnten aus diesem Zeitraum zwei archäologische Fundstätten in Ruwayda und Freyha an der Nordwestküste identifiziert werden, die bis ins 18. Jahrhundert bewohnt waren.
1497 etablierte der portugiesische Entdecker Vasco da Gama mit seiner Fahrt nach Indien über das Kap der Guten Hoffnung einen Seeweg der Europäer in den Osten. Dies ermöglichte es den Europäern erstmals, in der Golfregion dauerhafte Handelsstationen zu errichten. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert kämpften die Osmanen, Safawiden und Portugiesen um die Region des heutigen Katars. Eine der ersten Karten mit der Abbildung Katars war eine Version der ptolemäischen Weltkarte (zu sehen in der Nationalbibliothek von Katar). Auf ihr ist „Catara“ als Befestigungsanlage eingezeichnet. Portugiesische Reisende erwähnten Katar in den 1580er- und 1590er Jahren. Des Weiteren gibt es eine Abbildung von Katar als einzelne Befestigungsanlage im Weltatlas von Luis Lázaro aus dem Jahr 1596. Die wichtigsten Nennungen Katars finden sich nach 1602, als die Portugiesen Bahrain an die Safawiden verloren. Nach dieser Zeit nutzten die Portugiesen Katar als Ausgangspunkt für Überfälle Bahrains und kassierten hier Zölle von Händlern, die durch die Golfregion reisten. In Ruwayda kam bei Ausgrabungen eine portugiesische Festung zum Vorschein, die wahrscheinlich schon in portugiesischen Quellen erwähnt wurde.
Die früheste Erwähnung Katars durch die Osmanen stammt aus dem Jahr 1555, als Katar zur osmanischen Provinz Al Hasa gehörte, die bis in die 1550er Jahre besetzt war. Das 16. Jahrhundert ist geprägt von einer großen Rivalität zwischen Portugiesen und Osmanen, vor allem in Bahrain, das von 1521 bis 1602 von den Portugiesen besetzt wurde. Dennoch vertrieb in den 1670ern der Sheikh des Stammes Banu Khalid die Osmanen aus Al Hasa und damit aus Katar.
Zu diesem Zeitpunkt stiegen zahlreiche Stämme auf, wie der Stamm Bani Khalid, der einen breiten Landstreifen von Katar bis Kuwait beherrschte. Der Stamm Al-Musslam war die vorherrschende Gruppe auf der Halbinsel Katars spätestens ab dem 16. Jahrhundert. Zu den anderen Stämmen, von denen man weiß, dass sie vor dem 18. Jahrhundert hier lebten, gehören Al-Naim oder Al-Hawala, ein Stammeszusammenschluss seefahrender Araber auf der iranischen Seite des Golfs. Im 18. Jahrhundert wurden Kuwait, Katar und Bahrain von den Mitgliedern des Zusammenschlusses der Utub eingenommen, zu dem zahlreiche Stämme gehörten, darunter Al-Sabah, Al-Khalifa, Al-Fadhil und Al-Jalahimah. Auch wenn der Großteil der Utub-Gruppen aus Zentralarabien stammte, wurden sie irgendwann zu Seefahrern und wählten das Schiff als Haupttransportmittel.
Von einigen der Stätten aus dem 17. Jahrhundert ist bekannt, dass sie bewohnt waren, auch wenn die archäologischen und historischen Beweise dafür nur spärlich vorhanden sind. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es ein breites Geflecht an Siedlungen, insbesondere entlang der Nordküste der Halbinsel Katars. Eine der bedeutendsten Veränderungen im 18. Jahrhundert war das Verschwinden der Portugiesen und die Ankunft niederländischer, französischer und englischer Kaufleute. Während deren Präsenz in der Golfregion im 17. Jahrhundert entbrannte eine Rivalität, die zum Beginn des 19. Jahrhunderts in der Vorherrschaft der Briten mündete. Diese legten den Grundstein für das moderne Katar.
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